Freitag, 21. Juni 2013

Syrien: Jan-Josef Liefers kokettiert mit Libyen-Krieg 2.0

"Aber wenn wir nicht mehr wollen: dann gibt es nie wieder Krieg." 
Kurt Tucholsky

Auf "Hinter der Fichte" zeigen wir über Syrien - aus Achtung vor den Opfern - keine Bilder von Gräueltaten. Auch heute nicht. Aber es ist unsere Pflicht schriftlich über den Terror derer zu berichten, die von der NATO und mittelöstlichen Despoten gemeinsam gegen souveräne Staaten gehetzt werden. Es ist ganz besonders dann an der Zeit, wenn sich deutsche Gaukler in den Dienst dieses Systems stellen.

Denn nun ist plötzlich Jan Josef Liefers zum Militär- und außenpolitischen Experten mutiert. Was ihn bewog, sich auf die Seite der medialen und physischen Terroristen zu schlagen – für BILD. Ganz zufällig als Aufmacher für das neue „BILD Plus“:
„Ich glaube jetzt, was den Menschen am meisten helfen würde, wäre eine Flugverbotszone, um sie vor Angriffen aus der Luft zu schützen."
Was hat Liefers aus dem Libyen-Krieg gelernt? Offenbar nichts. Zog man ihn zur BILD oder sank er hin? Unerheblich. Ich stimme hier der „Süddeutschen Zeitung“ einmal aus vollem Herzen und ausdrücklich zu, die in einem couragierten Artikel von Hilmar Klute Liefers‘ Erbrochenes „Papperlapapp eines Augenzeugen“ überschreibt. 
Liefers behauptet über die Killer im syrischen Aleppo: "Das sind keine Islamisten, sondern normale, gebildete Menschen.“.
Für die Nachwelt und jene die des Mimen Monolog aus dem NATO-Drehbuch für bare Münze nehmen, hier die letzten Informationen über Liefers‘ „normale, gebildete Menschen“. Sie sind entsetzlich.
Islamisten in Aleppo exekutieren 14-jährigen Jungen
Der 14-Jährige Mohammed Qatta, Kaffeeverkäufer in Aleppo wurde von den Islamisten geschnappt, weil er sich mit den Worten weigerte Kaffee kostenlos herauszugeben: “Selbst dann nicht wenn Mohammed (der Prophet) wieder lebendig würde.” Sein Körper war übersät mit Zeichen von schweren Schlägen, als öffentlich, vor seinen Eltern, sein Todesurteil verlesen und vollstreckt wurde. Ihm wurde in den Mund geschossen. Zur Warnung. Jeder der den Propheten beleidige erleide dieses Schicksal.

Ein anderer Bericht aus der Gegend von Aleppo von den Kollegen von Syria Report. 

Islamisten enthaupten Syrer wegen Ketzerei
"In sozialen Netzwerken kursierendes Bildmaterial zeigt die brutale Hinrichtung von drei Menschen. Das Video, das ‚Syria Report‘ zugeschickt wurde, zeigt Männer, einige bewaffnet, die einen Mann, dessen Hände gefesselt sind, niederhalten. Zwei von ihnen wechseln sich dabei ab den Mann zu köpfen. Einer trägt ein Funkgerät am Gürtel, der andere Handschellen. Nachdem der Mann enthauptet ist wird der Kopf des Opfers zum Bejubeln hochgehalten. Nachdem des Mannes kopflose Leiche in eine offenbar zuvor ausgehobene Grube geworfen wurde, sieht man zwei Frauen zu der Stelle gehen wo der Mann enthauptet wurde. Nach einiger Fummelei mit dem Sturmgewehr, wohl diskutierend wer die Hinrichtung ausführen sollte, wird mehrfach auf die Frauen geschossen. Ihre Körper werden, wie die des Mannes, in die Grube geworfen. … Die Orte Nubol und Zahra, nahe der Stelle wo die Hinrichtungen stattfanden, wurden längere Zeit von Extremistengruppen belagert. Al Kaida’s al-Nusra Front und die Militanten der Freie Syrische Armee haben Städte und Dörfer der Region Aleppo belagert. Die Veröffentlichung des Videos erfolgt wahrscheinlich infolge der Beschlagnahme des Materials während der Erfolge der syrischen Armee in dem Gebiet. Es gibt Meinungen, die beiden rothaarigen Männer könnten aus dem Nordkaukasus kommen. Extremisten aus Tschetschenien und anderen Gegenden haben sich seit Beginn der Krise in Syrien zusammengerottet. Der bei den Extremisten populäre Nashid 'Wir sind Löwen im Kampf, furchtlos' ist im Hintergrund zu hören und passt zu den vielen von Al Kaida-Ablegern im Irak veröffentlichten Videos. Laut dem Originalvideo wurden die drei Zivilisten wegen Ketzerei hingerichtet."
Soweit die schreckliche Realität der - a la Liefers - "normalen, gebildeten" Bestien. Die Lehren aus Aleppo und Libyen kümmern Liefers offensichtlich nicht wirklich. Liefers beliefert BILD.


Gaukler spielen ihre Rolle
Wir wissen nicht wer Liefers das alles bezahlt hat. Auch das ist nicht wichtig. Wir sehen die Methode. Künstler und andere Personen des öffentlichen Lebens werden zielgerichtet eingesetzt. Ich erinnere an Anna Thalbach, die eingestand, sich für Geld vom ZDF für Pussy Riot eingesetzt zu haben. Marusha lobt in einem anderen Springer-Blatt, der WELT, das dreiknöpfige Polit-Genie Merkel. Elstner, Gottschalk, Klinsmann helfen bei der Vermarktung von Merkel im Kanzleramt oder bei deren Reise nach Washington.
Der Einsatz von Liefers bei Springer ist also kein Zufall. Testimonials werden methodisch von der NATO-Propaganda weltweit benutzt. Beispielsweise werden Warren Beatty, Shirley Temple, George Clooney, Angelina Jolie, die nun wirklich nichts mit Außenpolitik zu tun haben, im Auftrag einer imperialistischen Spitzen-Organisation, Rockefellers US- "Council on Foreign Relations", als Werbeträger für Flugverbotszonen und Aggressionen ähm „Humanitäre Interventionen“ der NATO eingesetzt. 

Sag mir wo Du stehst
Künstler sollen sich einmischen, natürlich. Für Freiheit, für Bürgerrechte, für Frieden. Doch es fällt auf, dass ausgerechnet Künstler und Wissenschaftler die sich für Frieden und die von den USA Bekämpften einsetzen, diskreditiert werden. 
Andererseits werden bestimmte "Leute im Spotlight" plötzlich zu Vehikeln, die NATO-Botschaften transportieren. Und sie werden auf allen Kanälen der Mainstreams gehypt. Liefers bestätigt mit seinem Trip für BILD das Wort Tucholskys 
"Eine Reisebeschreibung ist in erster Linie für den Beschreiber charakteristisch, nicht für die Reise."

Ergänzende Hintergründe und Fakten
Zu den Luftangriffen der syrischen Armee
Clooney und Konsorten im CFR
Wer verübte Massaker 2012 in Aleppo
Anne Will’s Propaganda-Kooperation mit BILD
Es gibt keine gemäßigten Rebellen mehr/Todenhöfer
Kriegsbürgerrechtler des Tages: Jan-Josef Liefers