Freitag, 9. Dezember 2011

Russland: Clinton bellt und die Propaganda heult mit der Meute

"Hinter der Fichte" hatte es vergangene Woche berichtet, der Westen will, ermutigt vom Fall Libyens und dem furchtsamen Einknicken vieler UNO-Staaten vor dem Imperialismus, das Kesseltreiben gegen Russland starten.


USA verlieren in Eurasien
Jedoch stemmen sich Russland und China erfolgreich gegen diese Expansionsstrategie und Putin ist einer der entschiedensten Verfechter enger Beziehung zwischen beiden Staaten und der Stärkung der Eurasischen Einheit. Damit schwindet auch das erhoffte eigene Gewicht der USA in der Region. Der Westen beklagt täglich seinen schwindenden Einfluss:
„Wir stellen eine Machtverschiebung nach Osten fest.“ 
Klaus Töpfer bei „Beckmann“ am 8. 12. 2011
Da Putin keinen Zweifel an der militärischen Entschlossenheit Russlands lässt, versucht es der Imperialismus wieder mal über die seit Jahrzehnten erprobte Strategie der Aufweichung von innen. Was bleibt ihm auch weiter übrig. Freilich finden sich dafür genügend Mietmäuler und „Oppositionelle“.

Die Opposition wird gemacht 
Für den von einem Eisernen Vorhang der Desinformation umgebenen EU-Bürger malt die einheimische Propaganda das völlig irreale Bild, die „Demokratie“ des Westens sei die einzig selig machende und die Welt strebe danach. Also fehlt es nur noch an der Opposition. Damit das Bild auch stimmt, steuern zum einen die inländischen Medien ihren Teil mit selektiver Berichterstattung über die „Oppositionen“ bei und zum anderen finanziert der Westen – allen voran die USA – massiv die Schaffung eben jener „Oppositionen“ in den Feind-Ländern des Imperiums. So erfüllt sich dann die selbstgestellte Prophezeiung des Imperialismus.
Das sieht in den Medien dann so aus:
nt-v regt sich darüber auf, dass Shibanova „eine Wahlbeobachterin“ der Organisation Golos von russischen Zoll festgehalten wurde und man an ihren Laptop wollte. Dabei sollte doch n-tv wissen, dass der amerikanische, britische, deutsche Zoll jährlich Tausende Laptops einkassiert, überprüft und - schwupps - sogar mit Trojanern versieht. Was würde der US-Zoll tun, wenn ein von den Russen finanzierter „unabhängiger Wahlbeobachter“ ein- oder ausreist? Würde n-tv überhaupt berichten, wenn der seinen Laptop abgeben müsste?
Die ARD posaunt unter permanenter Verwendung martialischer Bilder, das Moskauer Stadtzentrum gleiche einer Festung und sie teilt auch gleich die Termine der Demonstrationen mit und, dass man sich über soziale Netzwerke dazu anmelden könne. Wie hilfreich!
Zutreffend die Bemerkung Putins, dass (die selbst bei dickstem Fell langsam unerträgliche Domina) Clinton sich über die Wahlen aufgeregt habe, „dass sie weder ehrlich noch gerecht seien. Und das, obwohl sie noch keine Materialien von Beobachtern der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) vorliegen hatte.“
Bezeichnend auch, wie plötzlich die Westmedien am Wahlabend von "Betrug" etc. losbrüllen, als sich herausstellt, dass weder bei den Wahlen noch auf der Straße die von der NATO-Clique finanzierte Opposition einen Fuß in die Tür bekommt. Bevor Clinton der Meute der Psycho-Krieger am 4. 12. 2011 die Marschroute vorgab, gab es keine Beschwerden der internationalen Wahlbeobachter. Das erfährt der meinungsfreie ARD-ZDF-RTL-BILD-Konsument natürlich nicht:
„Die Parlamentswahl in Russland verläuft nach Worten der israelischen Beobachterin Ruhama Avraham auf einem sehr hohen Niveau… Der britische EU-Parlamentsabgeordnete Nick Griffin hat nach eigenen Angaben bereits drei Wahllokale geprüft, wo er mit Beamten, Polizei und Wahlstabsvertretern gesprochen habe. ‚Sie waren überrascht, als ich erzählt habe, wie offener das Wahlsystem in Russland im Vergleich zu Großbritannien ist‘, sagte Griffin…. ‚Vorerst haben unsere Wahlbeobachter keine Einwände. Sie betonen, dass alles sehr transparent abläuft‘, sagte der polnische Abgeordnete Mateusz Piskorski, Chef des Europäischen Zentrums für geopolitische Analysen.“

Falls es noch irgendeinen Zweifel am fremdgesteuerten Charakter der „Opposition“ gibt, schaue man sich nur die offiziellen Zahlen der USA über die Finanzierung ihrer russischen Wühler an. Allein die Auslandspropagandaorganisation NED des Kriegs-, Folter- und Todesstrafen-Staates (irgendwelche Argumente dagegen?) finanziert über 50 Organisationen in Russland die sich - ausgerechnet - mit „Menschenrechten“ befassen sollen. Irgendwie komisch oder? Darunter übrigens die (zudem auch von der EU kofinanzierte) Organisation „Golos“, deren von n-tv bedauerte Wahlbeobachterin vor dem EU-Parlament diese Woche über ihre Arbeit Rechenschaft ablegen wollte.

Die russische "Beobachtungsstelle" heisst Golos
Shibanova steckt hinter dem Projekt „Landkarte der Verstöße“. Da kann jedermann ohne irgendeinen Beweis jedwede Behauptungen über die Wahlen in Russland hochladen, die dann als „Verstöße gegen freie Wahlen“ vom Westen für die psychologische Kriegsführung genutzt werden.  Wir kennen dieses Verfahren von der völlig basislosen Resolution 1973 des UN-Sicherheitsrates gegen Libyen, die auf  komplett ungeprüften Zahlen und Vorwürfen des NTC herbei gelogen wurde. USA, EU und Medien benutzen dieses Verfahren auch, im Falle Syriens wo sogar eine nicht existente Beobachtungsstelle für die Propaganda benutzt wird.

Der ehemalige KP-Chef Gorbatschow fordert freie Wahlen
Zwei weitere Freunde des Westens werden bei solcher Gelegenheit gegen Russland aus der Versenkung hochgezogen. Zum einen der Lügner, hinreichend als Wendehals kompromittierte und kaum noch diskutierenswerte Gorbatschow. Er wird höchstens noch von einer Restmenge im Westen hofiert und als netter Opa für Galas und Propaganda eingekauft (mit 100.000 $ pro Auftritt fast ein Schnäppchen). Während er in Russland schon seit 20 Jahren ein belächeltes Mauerblümchendasein fristet, wird der Rentner in Deutschland immer noch gehypt. Für ein, zwei Sätze bei der ARD ist er immer gut: "Auch der frühere sowjetische Staatschef Michael Gorbatschow reihte sich in die Reihe der Kritiker ein und forderte Neuwahlen." Verschämt vermeidet der Westen selbst geringste Spuren seines Lieblingsopportunisten zu seiner Funktion als "Generalsekretär der Kommunistischen Partei der Sowjetunion" zu nennen und ruft ihn bescheiden Staatschef.

Korruption in Russland und Deutschland
Die andere Figur ist Alexej Nawalny/Aleksei Navalny der der Versuchung nicht widerstehen konnte und sich nach seinen Enthüllungen von Korruptionsfällen zum Kämpfer gegen Putin aufschwingt. Der Westen spielt ihn dankbar zum Helden hoch und vergisst geflissentlich, dass im freien Westen Julian Assange für seine Enthüllungen lebenslange Haft in den USA droht oder, dass Korruption in Russland beim Namen genannt werden darf, während in Deutschland Schäubles „vergessenes“ Schwarzgeld, Kochs „jüdisches Vermächtnis“ und Kohls „Ehrenwort“ schlicht straffrei bleiben und  die deutsche Presse brav den verordneten Maulkorb trägt. Deutschland hat das "Übereinkommen der Vereinten Nationen gegen Korruption" bis heute nicht ratifiziert. Russland schon 2006.
Über Nawalny wird noch genug zu reden sein. Es ist alarmierend genug, wie die BILD ihn hochjubelt und zum Mann macht, der sich "furchtlos gegen Putins Machtapparat stemmt."
Er steht erst am Anfang seiner Karriere als Liebling des Westens und Gaukler. (Ich empfehle das wieder hochaktuelle Buch "Der Gaukler" von Harry Thürk von 1978 (!), das verständlicherweise im Westen "kontrovers diskutiert" wurde.)

Es bleibt dabei
Die Russische Föderation soll medial, politisch, wirtschaftlich und militärisch umzingelt und von innen erodiert werden. Dies im Sinn, erklärt sich die allgegenwärtige Hetze.
Clinton bellt zwar, doch Russland ist nicht Libyen und die Karawane zieht weiter. Von Napoleon über Hitlerdeutschland bis zur NATO bissen sich die Imperialen an Russland die Zähne aus. Allerdings unter Millionenopfern an Russen und Millionen anderer Europäer.
Aber auch noch nie befand sich der Imperialismus in einer derartigen Existenzkrise und seinem höchsten Stadium. Es gibt kein Verbrechen, das er nicht zu begehen im Stande ist.
Dies im Sinn, erklärt sich die russische Haltung.

Update
Das hat Putin wirklich gesagt
Das von der ARD verballhornte Statement Putins, "Hunderte Millionen Dollar aus dem Ausland seien eingesetzt worden, um die Wahlen zu beeinflussen." lautet wörtlich so:
„Wir sind verpflichtet, unsere Souveränität zu schützen und werden darüber nachdenken müssen, wie die Gesetzgebung optimiert werden kann, wie diejenigen, die im Auftrag ausländischer Staaten auf innerpolitische Prozesse einwirken, stärker zur Verantwortung gezogen werden können“, sagte Putin am Donnerstag in einer Sitzung der von ihm gegründeten Volksfront. 
„Wenn Gelder aus dem Ausland in die politische Tätigkeit im Inland fließen, muss uns das zum Nachdenken bringen“, so der Präsidentschaftskandidat der Kreml-Partei für die Wahlen im März. Besonders unzulässig seien dabei ausländische Geldspritzen für Wahlprozesse. In diesem Zusammenhang sprach Putin von Millionenbeträgen aus dem Ausland, die derzeit ausgegeben würden und wies darauf hin, dass das russische Gesetz Wahlbeobachtern ihre Tätigkeit unter anderem in den Wahllokalen des Landes erlaube, was etwa in den USA gänzlich unvorstellbar wäre."
„Wir haben nichts dagegen, dass internationale Wahlbeobachter den Wahlprozess beobachten“, führte der russische Premier aus. „Aber wenn begonnen wird, irgendwelche inneren Organisationen zu ‚montieren‘, die angeblich unsere nationalen sein sollen, aber in Wirklichkeit über ausländische Gelder finanziert werden und im Rahmen der Wahlprozesse ihre Nummer aufführen, zu der ein anderes Land die Musik angibt, dann ist das unzulässig und wir müssen unsere Gesetzgebung prüfen, wie diese arbeitet, wie effektiv sie ist und welche Gelder da hineingepumpt werden.“
Wir haben es mal gezählt. Jede Tagesschau-Sendung enthält mindestens 2/3 Lügen, Schönfärberei, Hofberichterstattung und Desinformation. Die korrekte Quote liegt wohl höher, weil wir die Wetterberichte nicht überprüfen.
Es nervt, doch die NATO-Propaganda lässt uns allen keine andere Wahl: Jedes Wort der Anstalten muss überprüft werden. Sie lügen halt wie gedruckt.